Olaf Leu (1936 *) begann seine Laufbahn als typografischer Gestalter in der Bauerschen Giesserei, war Assistent des Creative Directors bei der Werbeagentur Hanns W. Brose und machte sich 1971 mit seinem eigenen Studio in Frankfurt am Main selbstständig. Als Kalender-Papst und unkonventioneller Verpackungsdesigner machte er sich ebenso einen Namen, wie als langjähriger Leiter des Prüfsegments Optik im Jahreswettbewerb „Die besten Geschäftsberichte“ des manager magazins. Er ist „gleichermassen scharfsinniger, wie schlagfertiger Design-Denker und -Journalist" – wie es in der 2018 gehaltenen Laudatio zur Aufnahme als Ehrenmitglied der Typografischen Gesellschaft München hieß – brachte den TDC, den ADC of New York und Japanisches Design nach Deutschland und ist Kritiker von Designwettbewerben, die er in so mancher Ausprägung „Bluff“ nennt. Die Messlatte des gestalterischen wie ethischen Anspruchs an sich selbst und an seine Designkollegen liegt im Hochpräzisionsbereich, wie auch in seinen autobiografischen Werken „Bilanz 1951 bis 1970“ - „Bilanz 1971 bis 2011“ - „i.R.“ und „R/80“ sowie im „Das Letzte Interview“ nachzulesen ist.