Der Zweck heiligt die Marke.
Alle Marken von Unilever sollen ab sofort einer höheren Sinnstiftung folgen, sonst droht ihnen der Rauswurf aus dem Portfolio. Jede Marke muss einen eigenen Purpose bekommen. Schau an, da ist er wieder: der Purpose, der Blockbuster der Kommunikationsberater, die Allzweckwaffe der Marketiers. Wörtlich übersetzt bedeutet Purpose einfach nur „Zweck“. Und den bitteschön sollte eine Marke auf jeden Fall erfüllen: sie muss ein Problem lösen oder ein Bedürfnis stillen, sonst hat sie keinerlei Existenzberechtigung.
Aber offensichtlich soll es bei den einzelnen Unilever-Marken nun über einen Produktnutzen weit hinausgehen, hinauf zu einer sozialen oder ökologischen Mission einer jeden Marke. Ben & Jerry’s mit einer hochemotionalen Story gilt dabei als Vorbild. Abgesehen davon, dass wir uns das alles bei bei Domestos nur schwerlich vorstellen können und wollen, scheint hier eine Vermischung verschiedener Markeninhalte vorzuliegen: Reason for Being, Mission, Markenstory, Nachhaltigkeitsziel, etc. Diese Kakophonie führt letztendlich zum Gegenteil: direkt in die Kundenverwirrung und Profillosigkeit.
Natürlich erwarten alle Stakeholder von ihrer Marke eine klare Haltung zu verschiedenen Themen. Aber genau hier ist die Master Brand hinter den Marken gefragt. Stiftet es nicht mehr Sinn, wenn in einem House of Brands die Master Brand eine übergreifende Position für all ihre Marken übernimmt und entsprechende Maßnahmen ergreift? „Purposed bei Unilever“ scheint hier die passendere Lösung zu sein - was meinen Sie?
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