Eine Marke mit Strahlkraft!?
Tschernobyl – wer denkt bei diesem Namen nicht direkt an Urlaub? Die ukrainische Tourismusbehörde jedenfalls hat den Ort der Katastrophe zur Booming-Region ausgerufen. Und in der Tat nimmt der Katastrophen-Tourismus immer mehr zu. Ob es moralisch vertretbar ist, einen Ort, an dem ein Super-GAU mit vielen Todesopfern stattgefunden hat, zu einer Tourismusattraktion auszubauen, wollen wir hier nicht diskutieren.
Doch wenn man dafür schon eine Marke kreieren möchte, darf das Thema Nuklearkatastrophe im Branding natürlich nicht fehlen – so wurde die Strahlenintensität in einem sich jährlich verändernden Logo visuell aufgegriffen. Entstanden sind 78 Logovarianten, von komplett schwarz zu Beginn des Unglücks, bis zur Auflösung des Logos mit Ende der Strahlung. Eine Marke mit Halbwertzeit, sozusagen. Eine, wie wir finden, markentechnisch gelungene Idee.
Aber lässt sich Markentechnik hier überhaupt anwenden? Kann man einen Ort, der wahrscheinlich für immer mit einer Katastrophe in Verbindung gebracht wird, zu einer Marke machen (im Co-Branding mit Fukushima vielleicht)? Oder ist es sogar genau das, was Tschernobyl zu einer (starken) Marke macht? Was meinen Sie?
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