Small is beautiful. Big aber eben auch.
Liebe Leserin, lieber Leser,
Volkswagen und Amerika – das war in den letzten zehn Jahren nicht gerade eine Erfolgsgeschichte, um es mal nett zu formulieren. Aktuell verkauft man da ein paar Tiguan, den Atlas (wenn Sie den nicht kennen: Sie haben nichts verpasst.), und natürlich immer noch den Jetta, und das war’s dann fast schon. An der Misere wird sich auch mit dem ID.4 nichts ändern – wir können sicher ausschließen, dass diese blechgewordene Langeweile, diese Reverenz an das Mittelmaß US-Kunden begeistert. Nein, Volkswagen hat einfach nicht die richtigen Produkte für Amerikas Massenmarkt – ein flüchtiger Blick auf einen Hotelparkplatz irgendwo in Missouri macht das schmerzlich klar. Deshalb ist es eine ausgesprochen gute Idee von Volkswagen, für den Eintritt ins Full-Size Pick-Up und SUV-Segment die Marke Scout zu nutzen. Diese Marke war, wie der Ford Bronco, nicht nur SUV-Pionier, sondern auch Beifang, als die VW-Tochter Traton vor ein paar Jahren Navistar übernahm, und sie ist nun ein echter Glücksfall. Denn obwohl der letzte Scout schon in den frühen 80ern vom Band lief – die Marke hat genau das, was Volkswagen fehlt, um bei den Trucks mitzumischen: Herkunft, Glaubwürdigkeit, und das Potenzial für differenzierende Design. Zugleich bietet dieser Move der Marke Volkswagen die Möglichkeit, sich wieder auf die eigenen Kompetenzen und Werte zu besinnen, Stichwort: Small is beautiful. Und wieso sollte nicht auch in Missouri ein Volkswagen neben einem Scout in der Auffahrt stehen? Oder was meinen Sie?
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