Nicht am falschen Ende sparen.
Liebe Leserin, lieber Leser,
der Blick auf die Konjunkturprognosen für Deutschland macht nicht froh: Laut ifo wird das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2024 schrumpfen, und wir haben die rote Laterne in Europa. Wobei, natürlich ist das „De-Growth“, und moralisch sind wir damit wieder ganz vorne. In der Realität der Unternehmen ändert es aber nichts daran, dass mit dem Umsatz auch die Marketing-Budgets schrumpfen. Und ganz oben auf der Streichliste stehen dabei Aktivitäten ohne unmittelbaren „customer impact“. Wie die Marktforschung. Den 200-Seiten Report zum Brand Tracking liest eh keiner, und man kann ja stattdessen irgendeine Gartner-Studie kaufen, passt schon. Wir würden sagen: Passt, wenn man künftig auf Differenzierung im Wettbewerb eher verzichten will. Ansonsten lohnt es sich aber, seine Kunden zu verstehen. Zum Beispiel weil man dann reale Verhaltensweisen und echte Motivatoren in unterhaltsame Kommunikation umsetzen kann – so wie es aktuell Heinz Ketchup mit der Kampagne „It has to be Heinz“ macht. Deshalb: Wie wäre es, die Marktforschung dauerhaft neu und besser zu machen, und ja, auch effizienter, anstatt einfach ein Jahr auszusetzen, und dann wieder mit dem alten Mist anzufangen, als wäre nichts geschehen? Also: Die quantitativen Studien auf Muster durchsuchen und mal richtig auswerten; dann Kadenzen anpassen und auf wenige, aber dafür relevante KPIs beschränken. Und zugleich mal ein wenig in qualitative Studien investieren, um zu verstehen, warum Menschen ihre Marke kaufen – oder eben nicht. Oder, total verrückt, mal mit dem Vertrieb reden. Etwas Intelligenteres als „50 Prozent der Kunden stimmen zu, dass Marken heute auch eine gesellschaftliche Verantwortung haben“ kommt dabei allemal heraus. Oder was denken Sie?
Hier der Link: https://www.adweek.com/brand-marketing/heinz-is-worth-the-wait-in-this-understated-ode-to-ketchup/
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