Die letzten ihrer Art.
Liebe Leserin, lieber Leser,
Horten gibt es schon lange nicht mehr, Hertie ist ebenfalls verschwunden und nun folgen ihnen Karstadt und Kaufhof auf den Elefantenfriedhof deutscher Warenhausmarken. Dieses Markensterben ist in erster Linie auf das langsame Aussterben des Geschäftsmodelles „Tausendfach alles unter einem Dach“ zurückzuführen. Hatten zunächst die spezialisierten großen Fachmärkte auf der grünen Wiese den innerstädtischen Platzhirschen zugesetzt, so hat schließlich der Onlinehandel dem jahrzehntelangen Siechtum der Handels-Dinosaurier ein Ende gesetzt. Nicht zu vergessen sind Managementfehler und der permanente Wechsel der Investoren, die mehr an den Immobilien als am operativen Geschäft interessiert waren, was den Niedergang beschleunigt hat. Dieser Prozess hat auch weitere Markenikonen, wie Neckermann, Quelle oder Thomas Cook mit in die Bedeutungslosigkeit gerissen. Angesichts dessen fragt man sich, was Marken wie Harrods, Macy’s, Galeries Lafayette oder De Bijenkorf bis jetzt besser gemacht haben. Wie dem auch sei: die generationsübergreifende Bekanntheit und das enorme Handelserbe der beiden Marken Kaufhof und Karstadt lässt stark vermuten, dass in einem anderen (Handels)Kontext abseits vom Warenhaus in absehbarer Zeit ein Wiederbelebungsversuch gestartet werden wird. Mehr als ein emotionaler Seufzer reicht dafür allerdings nicht, die Marken müssten schon neu aufgeladen werden, mit einer Energie und Handels-DNA, wie sie damals Leonard Tietz, Hermann Tietz, Helmut Horten oder Rudolf Karstadt eingebracht haben. Was meinen Sie?
Hier der Link: https://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2024-05/galeria-karstadt-kaufhof-name-aenderung-insolvenz

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