Über neue ­Her­aus­forde­rungen für Fashion-­Brands.

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Nichts prägt die Auswahl von Modemarken so sehr wie der Wunsch nach Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen – und nach Abgrenzung zu anderen. Deshalb sind aus Markensicht die Spannungen zwischen gesellschaftlichen, politischen, auch religiösen Bevölkerungsgruppen besonders bedeutend – zumal diese Spannungen zunehmend nicht mehr im sozialen Ausgleich münden, sondern im offenen Konflikt. Darunter leiden Fast-Fashion-Brands wie H&M: Für die kosmopolitische, mobile Akademikerin Ende zwanzig bietet H&M keine Chance, Gesinnung, Verantwortungsgefühl und moralische Überlegenheit auszudrücken, trotz aller Fair-Trade-Labels. Lieber kauft sie sich noch drei oder vier Paar vegane Sneaker von Veja. Zugleich spürt die typische H&M-Kundin mit kleinem Budget, dass H&M keine Marke mehr ist, auf die sich mehr oder weniger die meisten einigen können, sondern zum Stigma der „Abgehängten“ zu werden droht. Wie soll H&M darauf reagieren? Second Hand könnte eine Antwort auf die Manifestation sozialer Ungleichheit durch vermeintlich verantwortungsvollen Konsum sein. Denn gebrauchte Kleidung zu kaufen, ist immer nachhaltiger als neue, und zugleich nicht teuer. Und mit Sellpy hat H&M hier bereits eine Plattform erfolgreich gestartet. Sollte Sellpy nun markentechnisch näher an H&M gebracht, sogar integriert werden? Oder besser eigenständig bleiben? Und wenn die Geschäftsmodelle für neue und gebrauchte Mode zusammenwachsen – unter welcher Marke? Was meinen Sie?

Hier der Link:
https://yougov.de/news/2021/01/19/der-trend-geht-zur-zweitnutzung/

23. Januar 2021
Ein Beitrag von:

Alexander Rauch ist Managing Partner von Spirit for Brands, einem auf die Themen Markenpositionierung, Markenstrategie und Markenmanagement spezialisierten Beratungsunternehmen in Köln.

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