Der Moment, wenn man gerade enteignet wird … und es keinen stört!
„Nanny State“ klingt irgendwie nett. Der Staat kümmert sich halt um seine Bürger – ob sie wollen oder nicht. Und offenbar herrscht bereits Konsens, dass die Bürger nicht alleine entscheiden können, ob sie Alkohol und Süßwaren konsumieren möchten – so dass weitere Einschränkungen bei Werbung und Verpackung unausweichlich sind. Dann soll endgültig Schluss sein mit dem Rest von Zigarettenwerbung, aber auch mit der Werbung für Bier und mit attraktiven Schokoladenverpackungen – die werden dann weiß, mit schönen Schockbildern drauf. Das Geld für die Verteidigung der Farbmarke „lila“ hätte man sich bei Mondelez also sparen können.
Die Kollegen von Brand Finance haben mal durchgerechnet, dass die Unternehmen aus Alkohol-, Süßwaren- und Soft Drink-Industrie auf diese Weise 500 Milliarden Dollar verlieren. Aber es geht hier um mehr als um Umsatzverluste: Es geht um die Abschaffung von Marken, und damit um die Enteignung von Unternehmen, die ohne diese Marken nicht existieren könnten. Wir waren ja bisher immer der Meinung, dass Marken wichtig für eine freie Marktwirtschaft sind, und finden es deshalb merkwürdig, dass die drohenden Werbeverbote offenbar keinen so richtig interessieren. Vielleicht liegt es daran, dass die Unternehmen alle nur noch „die Guten“ sein möchten; da geht jede Menge Management-Energie dafür drauf, das Logo eine Woche lang in Regenbogenfarben zu präsentieren.
Unser Tipp: Keep it real! Wer Bier, Wein und Schokolade verkauft, der kann sich eben nicht „Gesünder leben“ als „Purpose“ verpassen. Aber auf der Suche nach dem Sinn des Lebens gibt es vielleicht noch was anderes als „Health and Nutrition“?
Hier die Links:
https://brandirectory.com/reports/marketing-restrictions-2021/
Schreibe einen Kommentar