Champagne oder Chabarowsk – Hauptsache Sekt.
Wer kennt sie nicht: die schöne Landschaft Champagne im Herzen Russlands, bekannt für ihren gleichnamigen Schaumwein. Ja, ok, die Region liegt natürlich in Frankreich, aber wenn es nach Vladimir Putin geht, kommt echter Champagner eben nicht (mehr) dort her, sondern wird ausschließlich in Russland und nach der klassischen Champagner-Methode produziert. Dass der Schaumwein seinen Namen nicht von der Herstellung, sondern der Region hat, spielt erstmal keine Rolle. Das französische Weltkulturerbe und in 120 Ländern geschützte Gut droht hierdurch jedenfalls an Exklusivität einzubüßen. Doch wie reagieren die etablierten Champagner-Marken? Während einige versuchen, sich diesem Vorgehen zu widersetzen und einen Lieferstopp an Russland ankündigen, hat Moët sich dazu entschieden diese Ankündigung wieder zurückzuziehen, um sich Putins Gesetz zu beugen und eben ihren Champagner nur noch mit Schaumwein zu labeln. Aber hier spielen wohl weniger markenstrategische Aspekte eine Rolle, als vielmehr der potenzielle Verlust eines wichtigen Absatzmarktes. Ok, fair enough!
Doch wenn sich nun Länder über solche geschützten Herkunftsbezeichnungen einfach hinwegsetzen können, muss man sich fragen: Sind diese noch zeitgemäß? Ist das Modell allmählich am Ende? Oder sollen Marken und Unternehmen einfach mehr Haltung zeigen –momentan geht ja in der Markenwelt nichts über Purpose und Haltung. Was meinen Sie?
Hier der Link:
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/champagner-russland-frankreich-1.5343048
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