Über das Unbehagen an der Marke.

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Neulich im ZDF „heute-journal“: Nichts Böses ahnend, verfolgen wir einen Bericht über das Verbot von „kommerzieller Werbung im öffentlichen Raum“ in der Stadt Genf, durchgesetzt per Volksinitiative von einem Bürgerkomitee, das sich zum Ziel gesetzt hat, diese „Berieselung“ zu stoppen, um damit „Konsumwahn und Verschuldung im post-industriellen Kapitalismus“ zu beenden.

ZDF-Moderator Claus Kleber jedenfalls ist begeistert und fragt sich, „ob das nicht auch ein Modell für Deutschland“ sein könnte. Nun ja. Abgesehen davon, dass Markenwerbung dem Sender von Herrn Kleber jedes Jahr ca. 300 Millionen Euro Einnahmen beschert, die dann allesamt für Top-Journalismus ausgegeben werden, und abgesehen davon, dass in Genf regelmäßig eigentümliche „Entscheide“ getroffen werden – müssen wir uns doch fragen, was da eigentlich gerade passiert, nicht nur in Genf.

Was steht eigentlich hinter den EU-Werbeverboten, hinter dem neuen Wunsch nach staatlicher Regulierung des Wettbewerbs, und hinter der präventiven Flucht des Marketings in das „Gutmarkentum“? Kommen wir irgendwie mit unserer Freiheit nicht mehr klar und brauchen stattdessen ganz viel Anleitung und Kontrolle? Und wie passt das Prinzip Marke – das eben gerade für „freedom of choice“ steht – zu dieser schönen neuen Welt? Wir fürchten: Nicht so gut. Was denken Sie?

Hier der Link:

https://www.nzz.ch/meinung/genf-verbietet-kommerzielle-werbung-ein-schuss-ins-eigene-bein-ld.1644863

12. November 2021
Ein Beitrag von:

Alexander Rauch ist Managing Partner von Spirit for Brands, einem auf die Themen Markenpositionierung, Markenstrategie und Markenmanagement spezialisierten Beratungsunternehmen in Köln.

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