Marken und Krieg.
Selbst auf die Gefahr hin, angesichts der dramatischen Situation in der Ukraine zynisch zu wirken: einige Ereignisse lassen uns auch als Markenspezialisten aufhorchen.
Und wir reden nicht von der Wiederauferstehung von Rheinmetall, Krauss-Maffei und anderen. So hat sich die Traditionsmarke Schalke 04 trotz angespannter finanzieller und sportlicher Situation von ihrem russischen Hauptsponsor Gazprom getrennt und damit Haltung bewiesen. Respekt. Kurzfristig ist mit REWE eine deutsche Kategorie-Marke, sicher nicht ganz selbstlos, als Sponsor und Retter eingesprungen – ein kluger Zug. Dass somit jetzt zwei traditionsreiche deutsche Fußballmarken die gleiche Sponsorenmarke tragen, wird dem 1.FC Köln sicher nicht schaden können. Der Marke REWE als „guter Nachbar“ wird es jedenfalls in der blauen Hälfte des Ruhrgebiets gut zu Gesichte stehen.
Ebenso konsequent und souverän ist der Rückzug der Marke McDonalds aus Russland zu bewerten. Welche Lücke im Lebensgefühl der russischen Bevölkerung dieser Schritt reißt, beweist das zeitgleich aus dem Boden gestampfte russische Plagiat mit (nicht) erstaunlicher visueller Ähnlichkeit zu den „Golden Arches“. Empörung nutzt auch hier nichts, denn wenn aktuell Rechtsprinzipien und Verträge in Russland nicht respektiert werden, wird es mit dem Markenrecht sicher auch nicht genau genommen werden.
Aber seien wir mal ehrlich: trotz allen Ärgers und Verlustes bleibt für die weltweite Ikone McDonalds damit wenigstens ein visueller und emotionaler Erinnerungspunkt in Russland bestehen.
Und hier die Links:
https://www.wuv.de/marketing/onkel_wanja_russischer_mcdonald_s_klon https://www.horizont.net/marketing/nachrichten/koeln-hilft-gelsenkirchen-rewe-steigt-bis-saisonende-als-sponsor-bei-schalke-ein-198622
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