Markenrecht in Zeiten des Krieges.
Das angebliche „neue“ Logo, das künftig die McDonald’s Schnellrestaurants in Russland kennzeichnen soll, hat es immerhin bis in die FAZ geschafft – war aber nur ein Fake. Aber wahr ist: Schon seit Anfang März dürfen russische Unternehmen und Personen, Erfindungen, Designs und Marken von Eigentümern aus sogenannten „unfreundlichen“ Staaten ohne deren Zustimmung nutzen, per Verordnung.
Solche Enteignungen sind übrigens in Kriegszeiten nicht ungewöhnlich – man denke nur an Bayer, deren US-Tochter bereits mit dem Kriegseintritt Amerikas 1917 beschlagnahmt wurde, und die Markenrechte an Aspirin gleich mit. Danach wurde Aspirin versteigert, und erst 1994 erhielt Bayer die Markenrechte zurück, indem man den Markeninhaber Sterling Winthrop übernahm. Ein solches Szenario droht nun Hunderten von Unternehmen und ihren Marken, wenn auch nur für einen Markt, dessen Potenziale man wohl eher zurückhaltend bewerten muss.
Sicher ist aber: Marken gehören in diesen Zeiten zwingend zum ganzheitlichen Risikomanagement, und je früher Sie damit loslegen, desto besser – am besten mit der finanziellen Markenbewertung. In der Zwischenzeit hoffen wir, dass McDonald’s irgendwann wieder selber Burger in Russland braten kann. Und zwar unter der eigenen, geschützten Marke. Wir würden eine Coke dazu nehmen.
Und hier der Link:
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