Condor’s Rebranding und die Streifenpolizei.
Die Fluggesellschaft Condor, immerhin schon fast siebzig Jahre alt, war zuletzt immer wieder in, ja, Turbulenzen. Und nun dieses Rebranding – basierend einer starken und einfachen Designidee, so differenzierend, so relevant, und einfach gut. So gut, dass man die Airline schon erkennt, wenn die Maschine noch in der Luft ist. (Nebenbei: ein bekannter Gestalter aus der Schweiz hatte so eine ähnliche Idee für die Lufthansa, die aber verworfen wurde … das war in den 70er Jahren, aber er hat sich noch 2008 darüber maßlos aufgeregt). Ach ja, noch was ist gut an diesem Rebranding: Dass ein Ferienflieger einfach Spaß macht, gerade jetzt!
Entsprechend haben wir ja nur darauf gewartet, dass Marken- und Designexperten das Rebranding absolut mies finden. Aber gut, es hat sich sehr bewährt, erstmal die Argumente zu hören, vielleicht sogar kurz darüber nachzudenken, bevor man draufhaut. Also: Einer, der einen ganz wichtigen Job bei Deutschlands größter Designagentur hat, sagt, dass die bunten Streifen „wahrnehmungspsychologisch“ an Wespen, Militär, und (sic!) Sträflingsuniformen erinnerten, was logischerweise den Flug nach Malle zum „Gefangenentransport“ mache. Und eine andere (von Deutschlands größter Werbeagentur) vergibt einen von fünf Sternen, weil das Design nicht „soziale, ökologische und ökonomische Faktoren verbindet. Hilfe!
Fazit: Erstens sollten wir dringend aufhören, in der, nun ja, Fachpresse die so genannten Expertenchecks zu lesen. Und zweitens: Wenn einem beim Condor Rebranding klar wird, dass einem selbst sowas nicht im Traum eingefallen wäre – dann sollte man was Nettes sagen, oder eben gar nichts.
Und hier der Link:
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