History doesn't repeat itself ...
„History doesn’t repeat itself, but it does rhyme.“ Diese Zitat wird immer wieder Mark Twain zugesprochen, aber wie wir im sehr aufschlussreichen „Memo“ von Howard Marks lernen, stimmt das so gar nicht; es stammt wohl sinngemäß von dem Psychologen Theodor Reik. Jedenfalls erläutert Marks in „Bull Market Rhymes“ sehr anschaulich, warum sich im Aktienmarkt dieselben Zyklen zwischen „Bärenmarkt“ und „Bullenmarkt“ immer wieder wiederholen. Und einer der Gründe ist die (falsche) Überzeugung: „This time is different!“, gefüttert vom immerwährenden Reiz des Neuen. Zu diesem Reiz des Neuen gehören natürlich auch die richtigen, weil eben neuen Marken. Allerdings erinnern sich heute nur die wenigsten an die die coolen Brands aus den späten 90ern, wie salon.com, mp3.com, letsbuyit.com, oder priceline.com. Ja, offenbar reichte damals schon dot-com als Namensbaustein, um alle fundamentalen Unternehmensbewertungen sausen zu lassen. Heute sind wir natürlich bedeutend klüger und vertrauen lieber auf … coole Marken ohne dot-com. Wie Klarna, die Super-Einhornmarke. Klingt nicht nur lässiger als „Sparkasse“, ist auch ein „Fintech“. Was immer Fintech überhaupt bedeutet. Dass Klarna im Grunde nichts anderes macht, als Konsumentenkredite zu vergeben – geschenkt. Dass Klarnas Geschäftsmodell (winzige Margen, aber dafür ganz viele) anfällig ist, wenn die Konjunktur schwächelt – muss man das wissen? Natürlich: Wir wissen nicht, ob aktuell eine Wiederholung von März 2000, als die Dotcom-Blase platzte, droht. Aber wenn, werden ein paar echt coole Marken dabei gewesen sein.
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