Eine Marke nur für's Marketing?
Die italienische Fussball-Nationalmannschaft wird "Squadra Azzurra" genannt, Brasilien hat seine "Seleção", das französische Team heißt "Les Bleus" und Englands Nationalmannschaft ist als "Three Lions" bekannt. Auf Vereinsebene kennen wir u.a. die „Werkself“, „Knappen“, „Fohlen“ oder „Geissböcke“. Eine solche Marke wollte der DFB nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft 2014 auch für die deutsche Nationalmannschaft entwickeln. Man suchte nach einem Namen, den die Fans und die Medien als Marke für die DFB-Elf in ihre Kommunikation übernehmen sollten. Das Ergebnis: aus „die Deutsche Nationalmannschaft“ wird „Die Mannschaft“. Wow! Kreativ, kurz und knackig.
Abgesehen davon, dass man offensichtlich keinen Namen aus einer Farblogik, einer Historie oder Symbolik gefunden hat, stellt sich uns die Frage, ob man eine Selbstverständlichkeit überhaupt branden muss, bzw. kann. Möglicherweise hat man sich damit mehr Merchandising-Effekte erhofft, aber den allgemeinen Sprachgebrauch (ohne gendern zu können) zur Marke zu machen, ist eine große Herausforderung. Da schwingt zu viel Generisches mit, als dass es eine typische Markenaussage ausdrückt. Das Projekt scheint daher zu scheitern.
Vielleicht hätte ein Markensystem der DFB-Elf zu mehr Profil verholfen, dass als Markenstamm die langjährigen Trainer, sorry Teamchefs, nutzt: Bertis Jungs, Klinsis Jungs, Jogis Jungs oder Hansis Jungs. Emotion, Identifikation, Zeitgeist, Stil und gleichzeitig ein Kriterium für die Auswahl der Teamchefs – raffiniert, oder?
Hier der Link:
Schreibe einen Kommentar