Knöpfchen müsste man haben.

So bitter: der Moment, wenn dir klar wird, dass deiner Marke gerade einer der wichtigsten Kontaktpunkte abhanden kommt – und du selbst dran schuld bist! Und genau das passiert der gesamten Automobilindustrie. Praktisch alle großen Marken, außer Tesla, sind fröhlich beim neuen Apple CarPlay dabei. Was ist neu? Dass CarPlay künftig alle, wirklich alle Display-Daten im Fahrzeug übernimmt. Also auch Geschwindigkeit, Tankanzeige, Reifendruck und … einfach alle. Damit sitzt der Fahrer praktisch im Apple Car, ohne dass dieses Phantom-Kfz jemals gebaut werden muss. Und es rächt sich, dass die OEMs erst die Digitalisierung verpennt haben, und ihnen dann, noch schlaftrunken, nichts Besseres eingefallen ist als: „Alle Funktionen kommen auf einen möglichst großen Bildschirm!“. Den nun Apple oder Google bespielen, aber nicht die Automarken. Schlauer wäre es gewesen, sich für das Auto der Zukunft eben nicht an der Nutzung eines Smartphones zu orientieren. Sondern alles (wieder!) viel einfacher und intuitiver zu machen.

Zum Beispiel mit ein paar wenigen, echten, ja genau, anfassbaren Knöpfen oder Schaltern, die dann aber „typisch Marke“ funktionieren. Mit wenigen, echten Instrumenten, nicht mit digitalen Anzeigen, die echte Instrumente nachmachen. Den Rest übernimmt dann gerne die Sprachsteuerung von Apple oder Google. Aber ach, zu spät. Die Autoindustrie hat alle Kreativität, allen Willen zur Gestaltung fahren lassen. Das allgemeine Debakel des Automobildesigns – untypisch, mutlos, austauschbar – setzt sich mit Vollgas im Innenraum fort. Man möchte jeden jungen Designer, aber vor allem seinen oder ihren Boss, in einen Saab 99 setzen. Und das hat nichts mit Nostalgie zu tun. Aber .. was meinen Sie?

Hier der Link:

https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zukunft/apple-carplay-ios16-update-autodaten-anzeigen/