Marken im Sinkflug.

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Erst kürzlich wurde bekannt, dass die Lufthansa erneut zahlreiche Flüge gestrichen hat: wegen Personalmangel ließ die Airline weitere 2000 Verbindungen ausfallen. Besonders betroffen sind Flüge innerhalb Deutschlands und ins nahe Ausland – Sommer, Sonne, Superfrust. Der Unmut beeinflusst auch den Markenwert: In den vergangenen drei Monaten hat die Marke Lufthansa 32 Prozent an Wert verloren – umgerechnet 222 Millionen Euro. Und nicht nur der Markenwert leidet, auch die Weiterempfehlungsrate sank binnen drei Monaten um 4,5 Punkte. So wie der Mutter geht es auch Tochter Eurowings, die in Puncto Markenwert sogar ein Minus von 35,8 % (-49 Mio €) verbuchen muss.

Der Vorstand schreibt einen selbstmitleidigen offenen Brief an die (am Boden gebliebenen) Fluggäste und bittet um Geduld – um die eigentlichen Probleme der Passagiere geht es hier aber nicht. Denn es handelt sich nicht um Einzelfälle, sondern um eine handfeste Krise, in welcher die Lufthansa Opfer und Täter zugleich ist: natürlich wirken externe Faktoren wie die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg oder auch diverse Streiks sich negativ auf den Flugverkehr aus. Allerdings hat der Konzern in den vergangenen Jahren auch drastisch Kosten heruntergefahren, MitarbeiterInnen entlassen und sich damit selbst in einen Personalengpass navigiert. 

Wie kann man der Situation nun aus Markensicht entgegenwirken? Ein erster kluger Schritt wäre es, sich wieder auf die eigene Markenpositionierung zu besinnen: „Enriching Travel Experience“ greift nämlich aktuell völlig ins Leere und wirkt wenig bereichernd. Um das angestrebte Markenversprechen einzuhalten ist es nötig, aktiv zu werden und konkrete Maßnahmen zu ergreifen, gerade kommunikativ. Anbieten würde sich eine Kampagne, die die Sorgen und Bedürfnisse der Flugreisenden tatsächlich in den Fokus rückt und Lösungsansätze anbietet.
Langfristig gesehen wird allerdings nur eine Stabilisierung des Flugbetriebes die Wogen glätten, denn Fliegen ist mittlerweile zu einem Commodity-Business geworden, in dem Marke eine geringe Rolle spielt. Was meinen Sie?

Hier der Link: 
https://www.lufthansa.com/de/de/brief-vorstand

18. Juli 2022
Ein Beitrag von:

Sonya El Hadouchi ist Junior Consultant bei Spirit for Brands, einem auf die Themen Markenpositionierung, Markenstrategie und Markenmanagement spezialisierten Beratungsunternehmen in Köln. Spirit for Brands ist Repräsentant von TheBrandTicker in Deutschland, einem BigData – Markenmanagement-Instrument.

Julia Thull ist Junior Consultant bei Spirit for Brands, einem auf die Themen Markenpositionierung, Markenstrategie und Markenmanagement spezialisierten Beratungsunternehmen in Köln. Spirit for Brands ist Repräsentant von TheBrandTicker in Deutschland, einem BigData – Markenmanagement-Instrument.

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