Let's get phygital!

Liebe Leserin, lieber Leser,

geht es Ihnen auch so mit dem Metaverse, dass Sie sich … nun ja, die Sache noch nicht so ganz vorstellen können? Zum Beispiel, warum Sie 5.000 Euro („echte“ Euro) für eine virtuelle Handtasche bezahlen sollten, die Sie dann nur bei Roblox benutzen könnten, aber nicht, wenn Sie bei Fortnite in ein Konzert gehen? Dann geht’s Ihnen wie uns, aber vielleicht verbringen Sie einfach zu wenig Zeit im Internet. Denn wenn man den Zukunftsszenarien und GenZs folgt, werden wir alle demnächst die Hälfte unseres Tags in der Parallelwelt des Web 3.0 verbringen. Da möchte man halt vernünftig angezogen sein, wenn man schon im echten Leben meistens in der Jogginghose auf dem Bett liegt. Der Nachteil der phygitalen Mode ist natürlich, dass man die Qualität von Material und Verarbeitung nicht wirklich überprüfen kann. Dafür verschleißen die Klamotten auch nicht. Oder gerade doch? Klar ist aber: Wenn schon Mode fürs Metaverse, dann kommt es – wieder mal – auf die Marke an. Denn schließlich zählt bei den Top-Fashionbrands bereits heute nicht die Qualität, sondern der Coolness-Faktor. Und falls Sie das Ganz immer noch für ausgemachten Unsinn halten, haben wir zum Wochenende eine kleine Anekdote für Sie: Vor über 15 Jahren hatten wir eine lange Diskussion mit dem Geschäftsführer der (damals) führenden Schuhhandelskette in Österreich, einem ausgemachten Branchenexperten. Und er war ganz sicher: Niemals, niemals würde eine nennenswerte Zahl von Menschen ihre Schuhe im Internet bestellen. 

Hier der Link:

https://www.sueddeutsche.de/stil/metaverse-mode-roblox-gucci-decentraland-nft-1.5644915