Führung bestellt ... und jetzt?
Liebe Leserin,
lieber Leser,
die Zusammenarbeit zwischen Adidas und Kanye West („Ye“) galt bislang als echte Erfolgsgeschichte: Die Submarke „Yeezy“ brachte zuletzt zwei Milliarden Dollar Umsatz, immerhin zehn Prozent vom Gesamtumsatz. Das ließ man sich bei Adidas auch was kosten – und dabei man kann sich leicht vorstellen, dass ein Teil der Umsätze vom Management als Schmerzensgeld dafür empfunden wurde, sich von West beschimpfen und herabsetzen zu lassen (unter anderem kursiert dazu ein groteskes, selbstgedrehtes Video des selbsternannten „King of Culture“ von einem Meeting mit dem Vorstand). Aber wo liegt die Grenze? Ab wann nimmt die Marke angesichts der Ausfälle des ehemaligen Präsidentschaftskandidaten Schaden? Und wann ist aus Sicht eines ethischen unternehmerischen Handelns Schluss? Für Adidas heißt es nun: Farbe bekennen – und zwar spätestens nach Wests jüngsten antisemitischen Tiraden. Eine gute Gelegenheit für einen CEO zu führen und zu zeigen, dass es einem Unternehmen mit langjähriger Tradition nicht nur ums schnelle Geld gehen kann. Zwar ist Kaspar Rorsted, den der angeblich bipolare West als „tot“ bezeichnet hat, ist nicht mehr lange an Bord, was seine Autorität nicht gerade stärkt. Aber klar ist doch: Diese Marke ist bedeutend größer als West, Yeezy und die zwei Milliarden. Das muss jetzt mal so deutlich rüberkommen, dass sogar Kanye West es versteht. Und wem das dann nicht passt, kann sich ja was anderes kaufen. Oder was meinen Sie?
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