Süßes oder Saures?
Liebe Leserin,
lieber Leser,
sehr harte Vibes kommen dieser Tage aus dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Weil „Kinder besonderen Schutz verdienen“ (und wer wollte das bestreiten), soll an unter 14-jährige gerichtete Werbung für Schokolade, Chips und Co. „eingeschränkt“ werden. Dabei sind die Vorgaben derart konstruiert (keine Werbung zwischen 6 und 23 Uhr), dass es defacto einem kompletten Werbeverbot gleichkommt. Für zahlreiche Markenartikler und ihre Mitarbeiter wird das mit Sicherheit das Ende bedeuten, ebenso wie für zahlreiche weitere Akteure in der Wertschöpfungskette; aber das nur am Rande, und ebenso sei mal davon abgesehen, dass der Schutz (oder gar: die Förderung) von Kindern in den letzten Jahren ganz offensichtlich nicht interessiert hat und weiter wenig interessiert, wovon man sich jeden Tag beim Besuch öffentlicher Schulen schnell überzeugen kann. Aus Markensicht jedenfalls bedeutet dieser Schritt doch nur den Anfang von umfassenden Werbeverboten: Alkoholwerbung to follow (und die Versuche der Biermarken, das mit alkoholfreien Bieren in der Werbung zu umgehen, nur zu durchschaubar!). Autos seeehr gesundheitsgefährdend, also weg damit. Sport mag zwar theoretisch gesund sein, ist aber auch gefährlich, deshalb keine Werbung mehr für Tennisschläger und Basketballschuhe (nur Yoga ok!). Und die meisten Unfälle passieren bekanntlich im Haushalt, also nehmt DAS, Meister Proper und Vileda. Nun, wer den Nanny State toll findet, kann eben mit dem Prinzip Marke nichts anfangen. Warum also nicht gleich auch die Marken verbieten? Dann würde für so viele Menschen in Deutschland der Traum von der Nulltage-Woche endlich Realität! Ferien für immer, nur ohne TUI eben. Oder was meinen Sie?
Hier zwei Links zum Thema:
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