Geschmackssache?
Was entscheidet über die Markenwahl: Die harten Fakten oder die weichen Faktoren, kurz: Quality or Taste? Mit der Frage beschäftigen sich Marketer jeden Tag aufs Neue. Entsprechend sind regelmäßig auch die Kauftreiber-Analysen aufgebaut, und darauf basieren dann wichtige Segmentierungsansätze, Positionierungen und das Pricing. Und oftmals funktioniert das ziemlich gut: Bei Düften kommt es auf den Geschmack an (okay, auch auf den Geruch), bei Chemikalien auf die messbare Qualität, und bei allem dazwischen irgendwie auf beides, mehr oder weniger. Allerdings geht das Modell davon aus, dass auch alle Kunden unter „Geschmack vs. Qualität“ dasselbe verstehen: Beim Auto wären dann Anzahl der Sitze, PS und Verbrauch „Qualität“, Design und Markenimage „Geschmack“. Leider ist es oftmals nicht so einfach: Denn offenbar ordnen manche Kunden Faktoren der objektiven Qualität zu – für andere wiederum sind dieselben Faktoren Geschmacksache. Konkret: Über alle Produktkategorien hinweg sagen durchschnittlich zwei Drittel, ein Feature gehöre zu „Qualität“, ein Drittel dagegen, es gehöre zu „Geschmack“. Und das führt dann zu ganz unterschiedlichen Zahlungsbereitschaften – und auch zu neuen Ansätzen für Segmentierung und Positionierung. Preiswerte Marken könnten zum Beispiel von einer emotionalen Positionierung mehr profitieren als teure Marken. Klingt irgendwie nicht intuitiv richtig, ist aber überlegenswert. Oder was denken Sie?
Hier erfahren Sie mehr:
https://anderson-review.ucla.edu/quality-vs-taste/
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