Wie viel Z steckt in der jungen Generation?
Liebe Leserin,
lieber Leser,
noch im März lesen wir in einer Fachzeitschrift die Schlagzeile: „Werte und Haltung sind der Generation Z wichtiger als wirtschaftlicher Erfolg.“ Die weitere Durchsicht des Artikels zeigt dann, dass die Grundlage dieser Publikation eine absurd aufgeblasene und methodisch ausgesprochen zweifelhafte Studie im Auftrag des Portalanbieters „Go Daddy“ ist, aber sei’s drum – wieder mal ein Vorurteil bestätigt: Für die einen bleiben die jungen Leute die sinnorientierte, verantwortungsbewusste neue Generation, die endlich kapiert hat, dass es mehr im Leben gibt als Arbeit, und für die anderen bestätigt sich das Klischee der klimaklebenden Mamasöhnchen (und -töchterchen), die nur zu faul zum Arbeiten sind und lieber Yoga machen. Gerne würden wir jetzt schreiben, dass die „Wahrheit irgendwo dazwischen“ liege, aber … so ist es nicht. Denn die großen Studien, wie das Randstad Arbeitsbarometer, und aktuell die Yougov-Studie zeigen, was den jungen Menschen zwischen 16 und 28 wirklich wichtig ist: Ein gutes Gehalt und die Möglichkeit, beruflich weiterzukommen. Ein gutes Betriebsklima gehört auch dazu. Abgeschlagen: ein diverses Arbeitsumfeld und dass man „die Werte des Unternehmens“ teilt. Das wirft aus Sicht der Arbeitgebermarke Fragen auf, und eine davon ist: Wie relevant ist eigentlich die Einteilung der Zielgruppe „Talent“ nach den Generationen Boomer, X,Y,Z usw.? Zu Recht weist der Arbeitspsychologe Hannes Zacher auf große Probleme der empirischen Generationenforschung hin. Tja, und vielleicht tickt die Generation Z nur etwas anders als die Älteren, weil sie, nun ja: jünger ist? Wir empfehlen jedenfalls dringend, vor dem Befüllen der nächsten Message Map im Employer Branding die einschlägigen Studien genau zu lesen. Vielleicht gibt es doch mehr Verbindendes als Trennendes? Was meinen Sie?
Und hier der Link: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/generation-z-karriere-arbeit-1.5874239
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