Nachhaltig, sozial, fair ... und langweilig.
Liebe Leserin, lieber Leser,
mal ehrlich – wann waren Sie denn zuletzt bei The Body Shop? Genau, dem Markenpionier der nachhaltigen Pflege und Kosmetik, fair produziert, ohne Tierversuche? Vielleicht sogar vor 2006, als Anita Roddick Unternehmen und Marke verkauft hat? Wenn Sie allerdings vorhatten, mal wieder vorbeizuschauen, müssen Sie sich vielleicht beeilen – denn The Body Shop ist erst mal pleite. Wie konnte das passieren, in Zeiten, in denen verantwortungsvoller Konsum und grüne Produkte so gefragt sind, wie noch nie, Stichworte: feste Seife zum Haarewaschen, alles anti-allergen und zero waste? Wir haben gleich zwei Antworten: Erstens, eine Nischenmarke kann nur so lange Erfolg haben, wie es die Nische gibt. Aber nachhaltige Pflege und Kosmetik sind eben schon lange Mainstream, und den Lip-Balm in der Blechdose gibt’s inzwischen auch im dm, nur für den halben Preis. Und zweitens verliert eine Marke, die sich nicht weiterentwickelt, wenn sich Markt und Kundschaft ändern, zwangsläufig an Relevanz. Leider war The Body Shop ein besonders krasser Fall von „sich-nicht-verändern-wollen-oder-können“: Denn aus irgendeinem Grund hat das Management darauf beharrt, dass Nachhaltigkeit, Ästhetik und Spaß keineswegs zusammengehören. Und so war bei Body Shop immer alles so wie immer: Grün und laaaangweilig – dagegen hat sogar das lokale Reformhaus mehr Sex-Appeal, ganz zu schweigen von Marken wie Lush und ihren Bath Bombs! Ist es nun zu spät für The Body Shop? Aber nein! Denn auf der Bekanntheit der Marke lässt sich immer noch aufbauen, und die Glaubwürdigkeit ist immer noch groß. Aber die neue Story muss stimmen. Oder was meinen Sie?
Hier der Link: https://www.thedrum.com/opinion/2024/02/13/the-body-shop-brand-can-be-revived-it-cant-coast-goodwill-forever
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