Geschäftsmodelle verschwinden, Marken bleiben. Oder: Die Marke ist nicht das Problem.
Liebe Leserin, lieber Leser,
Deichmann übernimmt die Markenrechte an Esprit aus der Insolvenzmasse: „Schuhdiscounter verramscht Kultmarke“, mögen manche beklagen. Man kann aber auch mit analytischem Blick festhalten: Marken sind nicht nur Marketinginstrumente und Gefäße für Emotionen, sondern auch relevante monetäre Werte, bzw. Wertschöpfungstreibe (die vielen Rankings der wertvollsten Marken dieser Welt lassen grüßen). Aber mal konkret: da Deichmann bereits eine Schuhlizenz von Esprit nutzt, kann das Unternehmen durch die komplette Übernahme der Rechte diese Lizenzkosten einsparen. Die Gläubiger von Esprit erhalten im Gegenzug durch den Verkauf der Rechte zusätzliche Einnahmen. Gleichzeitig generiert Deichmann neue Erlöse durch die Weiterlizensierung der Markenrechte jenseits der Schuhe. Und schließlich festigt Deichmann durch diesen Deal seine Wettbewerbspositionierung als House of Brands. Also Markenwertschöpfung vom Feinsten statt emotionalem Stoßseufzer. Allerdings: ein Selbstläufer ist die Übernahme der Esprit-Marke sicher nicht. Es bedarf auch innerhalb des Markenportfolios von Deichmann einer fokussierten Markenführung, um die Wertschöpfungskraft von Esprit neben anderen Marken nachhaltig zu nutzen. Wie sehen Sie das?
Hier der Link: https://www.welt.de/wirtschaft/article254125472/Mode-Deichmann-schenkt-der-Marke-Esprit-ein-zweites-Leben.html
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