Marken-Wahlkampf.
Liebe Leserin, lieber Leser,
manche von uns gedenken morgen aller Heiligen; aber die meisten halten es ja inzwischen eher mit heidnischen Totenfesten und feiern schon heute Abend ordentlich Halloween. Grund genug für uns, unseren Newsletter ausnahmsweise am Donnerstag zu versenden. Und damit wir alle uns schon ein bisschen gruseln können, haben wir ein besonders schmutziges Thema ausgesucht: Den US-Wahlkampf, bzw. was Marken (vielleicht) daraus lernen können. Freundlicherweise haben die Kollegen von Kantar hier schon mal vorgearbeitet und ein paar Überlegungen formuliert, die uns plausibel erscheinen. Wir spitzen dann mal in gewohnter Weise zu und hätten drei Thesen für Sie:
These 1: Wenn die politischen (und kulturellen) Gegensätze sich in der Gesellschaft immer weiter vergrößern, und es zuletzt nur noch auf die Star-Wars-Logik herausläuft – das absolut Gute gegen das absolut Böse … dann sollten Marken da nicht mitmachen, und sich lieber auf das besinnen, was verbindet und nicht spaltet. Das verkauft nicht nur mehr. Es leistet auch einen kleinen Beitrag, um die Grenzen zu überwinden. McDonald’s hat das also ganz richtig gemacht: „We are not red or blue – we are golden.“
These 2: Wenn die Menschen im Stress sind, durch Dauerwahlkampf mit Lügen und Verleumdung (von beiden Seiten) und durch Misstrauen und Sorgen – dann honorieren sie Marken, die „ganz normal“ ihren Job machen. Also gut schmecken, riechen, oder aussehen, oder einfach gut funktionieren. Und deren emotionaler Nutzen Sicherheit ist, oder Freude, oder Hoffnung, oder Nostalgie, oder Ästhetik. Aber nicht Erziehung.
These 3: Wenn Menschen offenbar nicht mehr zuhören, nicht mehr diskutieren, nicht mehr abwägen möchten – sondern lieber gleich draufschlagen, verbal oder gleich körperlich – dann macht es das für Marken nicht gerade leichter. Denn dann werden auch kleinste Produktfehler, kleinste Service-Mängel nicht verziehen, sondern direkt „eskaliert“ und auf Social Media geteilt. Ein Grund mehr, den Fokus auf das Kundenerlebnis zu legen, anstatt Geld für „Haltungskampagnen“ zu verschleudern.
Zum Glück gibt es aber auch gute Nachrichten: Denn das alles gilt natürlich nur für die USA, und bei uns ist es ganz anders! Oder was meinen Sie?
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