Warum Marken nicht einfach nur vererbt, sondern zur Weiterentwicklung übergeben werden

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Ein Gedanke zum Generationenwechsel in der Markenführung.

In vielen Unternehmen steht gerade ein Wechsel an. Auch bei uns. Neue Entscheider:innen übernehmen Verantwortung für gewachsene Marken. Das ist gut so. Und auch notwendig. Aber das ist kein Selbstläufer. Nicht jede Marke passt automatisch zur neuen Generation, die sie führt. Und nicht jede Marke passt noch zu dem Unternehmen, das sie einmal geprägt hat. Denn: Geschäftsmodelle und Organisationen verändern sich, Märkte variieren, Kulturen wandeln sich und Teams werden jünger, diverser, dynamischer.

Und irgendwann stellt sich eine ehrliche Frage: „Passt die Marke noch zu uns?“

Viele merken dann: Was einst Identität war, ist heute nur noch Gewohnheit. Was früher Selbstverständnis war, ist heute Selbstinszenierung. Was einmal echt war, verkommt zum Eigenplagiat. Markenführung lässt sich nicht einfach weitergeben. Sie ist kein Erbstück, das man poliert und stolz ins Regal stellt. Sie muss jeden Tag neu verdient werden – durch Relevanz, durch Haltung, durch Differenzierung, durch echtes Vorleben in der Organisation. Gerade im Generationenwechsel liegt deshalb eine große Chance: Nicht einfach nur anders zu kommunizieren, sondern sich ehrlich zu fragen:

·          Was von unserer Marke ist heute noch stimmig?

·          Was leben wir wirklich – und was behaupten wir nur noch?

·          Was müsste sich ändern, damit wieder alles zusammenpasst?

Wer das zulässt, führt Marke.

Alle anderen verwalten Geschichte.

18. Juli 2025
Ein Beitrag von:

Laura Schreiner ist Senior Consultant von Spirit for Brands, einem auf die Themen Markenpositionierung, Markenstrategie und Markenmanagement spezialisierten Beratungsunternehmen in Köln.

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