Three seconds to hell.

TO BE DISCUSSED
[atlasvoice]

Wie wir der WirtschaftsWoche entnehmen, verdankt der künftige Bürgermeister von New York (große Stadt in den USA und fast so bedeutend wie Köln) seinen Erfolg vor allem der Präsenz in Social Media, namentlich TikTok. Wie immer halten wir uns aus politischen Fragen hier komplett raus, aber eine Frage muss erlaubt sein: Was ist an TikTok eigentlich noch „social“? Denn was der Nutzer bei TikTok sieht, wird ja nicht durch die abonnierten Inhalte und wem man folgt, bestimmt, sondern nur durch den Algorithmus, der ausspielt, was gerade am meisten Aufmerksamkeit schafft. Und der fortgesetzte Kampf um Aufmerksamkeit führt eben dazu, dass die TikToks, Reels und Shorts immer provokanter, radikaler und irrer werden – Hauptsache, möglichst viel schauen sich das an, stimmen begeistert zu oder regen sich total auf. Angeblich entscheidet der User in höchstens drei Sekunden, ob er weiter guckt, und wenn man in der Straßenbahn mal einen anthropologischen Blick riskiert: Es ist eher noch weniger. Wenn man nun bedenkt, dass durch KI demnächst noch exponentiell mehr Empörungswahnsinn durch TikTok & Co. flutet, stellt sich für uns die langweilige Frage nach der „Brand Safety“ durchaus neu. Und ja, die mögliche Reichweite ist ein gutes Argument. Aber wenn das Umfeld nur noch zwischen völkischem AfD-Müll und linken Klassenkampf-und-Kopf-ab-Fantasien schwankt, wo bleibt dann die Marke? Oder was meinen Sie?

Hier der Link:

https://www.wiwo.de/politik/ausland/new-york-wahl-frust-ueber-donald-trump-bringt-demokraten-siege/100170791.html
6. November 2025
Ein Beitrag von:

Alexander Rauch ist Managing Partner von Spirit for Brands, einem auf die Themen Markenpositionierung, Markenstrategie und Markenmanagement spezialisierten Beratungsunternehmen in Köln.

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