Wie politisch sollen Marken sein?
Liebe Leserin, lieber Leser,
Wir bleiben dabei: die zentrale Aufgabe von Marken ist eine rein ökonomische – die Sicherstellung von Umsatz und Ertrag für den Markeninhaber.
Natürlich gehört dazu auch die Vermittlung einer Werthaltung, die die Identifikation mit der Marke sichert.
Wie weit dazu auch die Äußerung politischer Haltungen gehört, ist im Zusammenhang mit aktuellen Radikalisierungstendenzen, Kriegen oder Migrationsthemen oft diskutiert worden. Glaubwürdig können Kommentare dazu von einer Marke nur vertreten werden, wenn sie im Zusammenhang mit dem Geschäftsmodell stehen, also beispielsweise betreffend Beschaffungs- und Absatzmärkte, Zielgruppen oder Mitarbeitenden.
Anders ist die Diskussion gelagert, wenn politische oder gesellschaftliche Inhalte Teil der DNA einer Marke sind, wie u.a. bei Patagonia, Oxfam oder eben Ben & Jerry‘s. Wenn die in der Marke verwurzelten, politischen oder gesellschaftlichen Überzeugungen im Rahmen einer Geschäftsstrategie verwässert oder geopfert werden, ist die gesamte Marke gefährdet. So ist auch das Einschreiten der beiden Gründer von Ben & Jerry‘s zu interpretieren, jedenfalls unterstellen wir erstmal keinen ökonomischen Hintergrund der Rückkaufpläne. Oder was meinen Sie?
Und hier der Link: https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/ben-jerrys-gruender-wollen-eiscreme-marke-angeblich-zurueck/100111708.html