Schaffen Marken Wachstum – oder bremsen sie es?

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Den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhielt in diesem Jahr Philippe Aghion, gemeinsam mit zwei weiteren Wissenschaftlern. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht Wachstum durch Innovation, genauer: wie „kreative Zerstörung“ nachhaltiges Wachstum und mehr Wohlstand für die gesamte Gesellschaft ermöglicht (und eben nicht, wie von Schumpeter angenommen, zu Störungen in der Wirtschaft führt). Dabei thematisiert Aghion unter anderem auch das Verhalten früherer Innovatoren: Sie nutzen die Monopolerträge ihrer inzwischen bedrohten Innovationen, um neue Innovatoren abzuwehren. Wie tun sie das?

Aghion nennt hier vor allem Lobbyarbeit – aber natürlich ist auch der Markenaufbau ein Weg, den frühere Innovatoren regelmäßig einschlagen. Denn die bekannte und bewährte Marke hält Kunden davon ab, das neue Produkt auszuprobieren. Sind Marken deshalb ein Problem für das Wirtschaftswachstum und müssten reguliert werden? Wir glauben das nicht. Wer das Ranking der wertvollsten Marken der Welt von Interbrand über die Jahre studiert, stellt fest: Marken sind ebenso wie Innovation ständig von kreativer Zerstörung bedroht.

Was Marken allerdings leisten: Sie verschaffen den früheren Innovatoren etwas Zeit, um selber wieder innovativ zu werden – ihre frühere Innovation quasi selbst zu zerstören. Das wiederum ist notwendig, wenn Unternehmen auf Dauer überleben wollen, und wird besonders beim Generationswechsel im Mittelstand deutlich.

Und wenn Sie mehr von Phillipe Aghion hören wollen (es lohnt sich):https://www.youtube.com/watch?v=d5_f1ij8q2o

17. Oktober 2025
Ein Beitrag von:

Alexander Rauch ist Managing Partner von Spirit for Brands, einem auf die Themen Markenpositionierung, Markenstrategie und Markenmanagement spezialisierten Beratungsunternehmen in Köln.

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