Marke weiterdenken: Zukunft gestalten statt nur vererben.

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Viele Unternehmen behandeln ihre Marke wie ein wertvolles Erbstück: Man hütet sie, pflegt sie und hält sie möglichst unverändert. Doch Marken müssen sich stetig weiterentwickeln – und erst recht, wenn sie in neue Führungsverantwortung übergehen. Denn in diesem Moment sind nicht nur die allgegenwärtigen Geschehnisse des Marktumfelds mit neuesten Technologien und wechselnden Kundenbedürfnissen relevant, sondern auch das Unternehmen selbst spielt eine entscheidende Rolle – angefangen von Strukturen und Prozessen bis hin zu Kultur und Führung. Eine Marke, die lediglich weitergereicht wird, ohne sich aktiv auf interne Veränderungen und externe Marktimpulse einzustellen, verliert unweigerlich an Strahlkraft.

Drei Handlungsfelder für Unternehmen

Wer diese drei Perspektiven – das „Warum“ klären und tragfähige Zukunftsbilder entwickeln, das „Was“ schärfen und den Markenkern regelmäßig neu aufladen sowie das „Wie“ stärken und die Organisation befähigen – konsequent umsetzt, schafft die Grundlage für nachhaltige Markenstärke. Damit aus diesen strategischen Leitlinien konkrete Ergebnisse entstehen, braucht es jedoch gezielte Hebel für die Praxis. Wir empfehlen drei Handlungsfelder, die Markenstrategie, Führung und Kultur verbinden und auf nachhaltige Wertschöpfung ausgerichtet sind:

Führungsverantwortung strategisch gestalten: Ob Generationswechsel, Managementumbau oder veränderte Marktbedingungen – jede Veränderung an der Spitze muss sich in der Markenstrategie widerspiegeln.

Zukunftsbilder und Purpose definieren: Vision, Mission und Purpose in einem gemeinschaftlichen Prozess (neu) entwickeln und so den übergeordneten Daseinsgrund der Marke klären.

• Next Generation Leadership entwickeln: Talente gezielt auf neue Verantwortlichkeiten vorbereiten, um Marke und Organisation sicher durch interne und externe Veränderungen zu führen.

    • Kern und Kontext klären: Präzise bestimmen, was den unveränderlichen Markenkern ausmacht und wo Anpassungen an neue Marktbedingungen, Technologien und Zielgruppen notwendig sind.

    • Narrativ erneuern: Die Markenstory weiterentwickeln, damit sie sowohl Orientierung nach innen schafft als auch nach außen sich verändernde Märkte und Kundengenerationen anspricht.

    • Design und Kommunikation weiterentwickeln: Visuelle und verbale Charakteristiken so modernisieren, dass sie den kulturellen Wandel im Unternehmen widerspiegeln und zugleich auf externe Entwicklungen reagieren.

    Werte ableiten und verankern: Aus Vision und Mission gemeinsame Werte sowie gewünschte Verhaltensweisen entwickeln und im Alltag lebendig machen.

    Lern- und Innovationskultur stärken: Strukturen schaffen, die Experimente ermöglichen, aber auch aus Erfahrungen lernen und neue Impulse schnell aufnehmen lassen.

    Organisation befähigen: Verantwortung und Entscheidungswege so gestalten, dass Nähe zum Markt und Agilität selbstverständlich werden.

    Diese drei Felder bilden den Kern eines nachhaltigen Transformationsprozesses, de Marken nicht nur schützt, sondern ihre Relevanz und Strahlkraft erhöht.

    Culture First – Wandel in der Organisation verankern

    1. Understand – Vision, Mission und Markenkern im Unternehmen erklären und vermitteln.

    2. Believe – Überzeugung schaffen, dass Marke und Werte Orientierung für alle Entscheidungen bieten.

    3. Live – Werte und gewünschte Verhaltensweisen im Alltag sichtbar machen.

    Nur wenn alle im Unternehmen diesen Weg mitgehen, kann die Marke nach außen dauerhaft glaubwürdig und wirksam werden.

    Marke weiterdenken heißt nicht zu warten, bis äußere Marktveränderungen oder interne Umbrüche zum Handeln zwingen, sondern den Wandel selbst gestalten. Denn Wandelpassiert ohnehin, und beim Generationenübergang sogar zwangsläufig. Die Frage ist, ob man ihn geschehen lässt oder aktiv steuert. Marke ist dafür das zentrale Managementund Führungswerkzeug. Denn Marke ist eben mehr als Name und Logo und auch mehr als Kommunikation nach außen. Wer Marke als strategisches Instrument versteht, kann Relevanz sichern, Organisation und Menschen befähigen und Wachstum ermöglichen – nicht als zusätzliche Aufgabe, sondern als integrierte Kraft, die alle Unternehmensbereiche verbindet.

    Warten Sie also nicht, bis Markt, Technologie oder interne Veränderungen Sie zum Handeln zwingen. Gestalten Sie aktiv – mit der Marke als Kompass und Motor. So wird aus jeder Form des Wandels – ob Wachstum, strategische Neuausrichtung, neue Technologien oder Führungswechsel – ein Aufbruch und aus einer Marke ein lebendiges System, das auch morgen relevant bleibt.

    18. Oktober 2025
    Ein Beitrag von:

    Laura Schreiner ist Senior Consultant von Spirit for Brands, einem auf die Themen Markenpositionierung, Markenstrategie und Markenmanagement spezialisierten Beratungsunternehmen in Köln.

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